Zukunftsprogramm ohne Zukunft? BEL fordert: Pestizidreduktion wirksam angehen!  

Erstmals angekündigt war es im November 2022. Jetzt endlich ist es als „Entwurf“ an die Verbände gegangen ein vom Landwirtschaftsministerium entwickeltes Programm, wie Pestizide reduziert werden sollen – das „Zukunftsprogramm Pflanzenschutz“. Wie andere Organisationen und Verbände wurden auch wir hierzu um eine Stellungnahme gebeten.

Und das sind unsere Kritikpunkte auf einen Blick:   

  • Das hat zu lange gedauert! Beteiligung ist gut und wichtig, aber dieser Prozess trägt zu einem weiteren Aufschub von Maßnahmen bei, die keinen mehr erlauben. 
  • Der Entwurf ist vor allem eine Absichtserklärung und bleibt in vielen Punkten zu vage. Es werden so gut wie keine konkreten Zeitvorgaben genannt.
  • Viele Maßnahmen sollen lediglich „geprüft“ werden, es fehlt an konkreter Ausgestaltung und einer zeitlichen Priorisierung.  
  • Es gibt keine Aussagen darüber, woher die finanziellen Mittel für die Umsetzung der Maßnahmen kommen sollen.  
  • Positiv ist, dass das Ministerium daran festhält, den Einsatz und das Risiko von Ackergiften bis 2030 zu halbieren. Negativ ist: Es fehlt immer noch ein Ansatz, wie das Erreichen des Ziels überhaupt gemessen werden soll.  
  • Wir sind irritiert darüber, dass das Papier mal als „Pestizidreduktionsprogramm“ angekündigt wurde – der neue Titel klingt es so, als sei die Reduktion von Pestiziden etwas, dass es zu vertuschen gelte.  

UNSERE FORDERUNGEN: 

👉 Chemisch-synthetische Pestizide kontaminieren Böden, Gewässer und Luft und gefährden unsere Ökosysteme. Damit rauben sie der Landwirtschaft ihre Zukunftsperspektive – dieses Wissen muss stärker im öffentlichen Bewusstsein verankert werden.  

👉 Die hiesige Landwirtschaftspolitik darf nicht – anders als die Europäische Kommission es derzeit tut – vor den Protesten einiger weniger Landwirt*innen einknicken und dringend benötigte Maßnahmen zum Schutz der Natur zurücknehmen.  

👉 Gerade jetzt braucht es Mut und Haltung, offen zum Reduktionsziel zu stehen und aufzuzeigen, wie die dringend notwendige Transformation der Landwirtschaft existenzsichernd für alle Bäuerinnen und Bauern gelingen kann. 

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