Dringender Appell: EU darf die Gefahr durch chemisch-synthetische Pestizide nicht länger ignorieren!

München/Lassan, 23. Januar 2025 – Der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden verursacht verheerende Schäden: die Zerstörung unserer Artenvielfalt, die Verschmutzung von Gewässern, Luft und Böden – sowie schwerwiegende Gesundheitsrisiken für Menschen, Tiere und Pflanzen. Trotzdem hat die Europäische Union bislang keine wirklichen Schritte unternommen, um den Einsatz dieser gefährlichen Chemikalien zu reduzieren.

Chemisch-synthetische Pestizide sind nicht nur in der Landwirtschaft problematisch. Sie dringen in unsere Umwelt ein und gelangen über die Luft, das Wasser und den Boden in die Ökosysteme und unsere Nahrungsmittel. Viele Pestizide sind giftig, können sich in der Umwelt anreichern und auch über Jahre hinweg negative Auswirkungen auf die Biodiversität und dadurch die Gesundheit haben. Sie schädigen nicht nur die Zielorganismen wie Schädlinge, sondern auch wichtige Nützlinge wie Bienen und andere Insekten, die für das ökologische Gleichgewicht unerlässlich sind. Studien zeigen zudem, dass chemisch-synthetische Pestizide das Risiko für schwere Krankheiten wie Krebs, hormonelle Störungen und neurologische Erkrankungen erhöhen können. 

Bis 2030 soll der Einsatz und das Risiko von Pestiziden in Europa halbiert werden, so hatte es die Farm-to-Fork-Strategie der EU-Kommission bereits 2009 in der SUD-Richtlinie (Richtlinie zur nachhaltigen Verwendung von Pestiziden) angekündigt. Doch ein entscheidendes rechtliches Instrument, die EU-Pestizdreduktionsverordnung (SUR), scheiterte Ende 2023 am Druck von Agrarlobby und von konservativen Parlaments-Fraktionen. Der Entwurf ist so stark verwässert, dass sogar Befürworter*innen im EU-Parlament dagegen stimmten. 

Über eine Million EU-Bürgerinnen und Bürger haben sich im Rahmen der europäischen Bürgerinitiative „Save Bees and Farmers“ seitdem weiterhin für einen schrittweisen Ausstieg aus der chemisch-synthetischen Pestizidnutzung ausgesprochen – doch die Antwort der EU-Kommission steht noch immer aus. Das darf nicht ohne Konsequenzen bleiben!

Es ist höchste Zeit, dass die EU endlich handelt! Die dringende Notwendigkeit, die Verwendung von chemisch-synthetischen Pestiziden sofort zu reduzieren und langfristig zu stoppen, können wir nicht länger aufschieben!

Daher haben wir als Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft, die von PAN Europe und Friends of the Earth initiierte Roadmap, mit über 80 anderen Umwelt-, Gesundheits-, Menschenrechts- und Bauernorganisationen unterzeichnet. Wir fordern darin die sofortige Umsetzung der SUD-Richtlinie und ein konsequentes Umdenken bei der Verwendung von chemisch-synthetischen Pestiziden. Es geht um eine enkeltaugliche Zukunft – ohne Ackergifte!

Die Forderung zum Nachlesen: www.pan-europe.info/press-releases/2025/01/time-delay-over-eu-must-phase-out-pesticides-and-build-sustainable-food

Pressekontakt:

Katrin Kaessmann
Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft e.V.
Referentin Kommunikation & Öffentlichkeit
Mobil: +49 151 152 000 97
katrin.kaessmann@enkeltauglich.bio
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